Nachdem wir uns nach der Ruhestörung am Morgen (Pferdefuhrwerke, siehe Tag 2) nochmal kurz umgedreht haben sind wir gegen 9 aufgebrochen auf unsere Etappe nach Sepanta. Dort angekommen schlenderten wir über den für Montag doch recht belebten Friedhof. Die Kirche befindet sich momentan in der Renovierung. Das besondere an den Grabsteinen ist, dass diese individuell mit Motiven zur Lebensgeschichte (welche darunter zu lesen ist) der Personen bemalt ist. Dafür dass ich vorher etwas über (für westeuropäische Verhältnisse) hohen Eintritt gelesen hatte, waren 2,50 Euro für 2 Personen eigentlich sehr human.
Da wir schon seit Livada nach einer Gelegenheit zum Geld tauschen suchten, erkundigten wir uns bei dem netten Mädchen an der Friedhofskasse. Entsprechend ihrer Beschreibung fanden wir dann die Bankfiliale in einem kleinen Raum im 3. OG eines Geschäftshauses, welche für unsere Verhältnisse eher notdürftig eingerichtet aussah. Immerhin war der Filialleiter freundlich auch wenn er das Gerät zur Echtheitsprüfung der Euroscheine wohl zum ersten Mal genutzt hat 😉 Das Geld wurde natürlich auch nur im Schrank gelagert. Da fühlt man sich mit den deutschen Hochsicherheitsvorkehrungen in den Banken doch schon fast veräppelt :o)
Mit frischem rumänischem Geld ging es weiter eine kleine Stärkung einnehmen, bevor es über Viseu de Sus auf den Prisloppass ging. Der Weg hier her war teilweise durch riesige, neu gebaute Häuser mit teilweise aufwendig erstellten Bögen und Säulen sowie super neu asphaltierten Straßen geprägt. Aber auch das ganze Gegenteil war der Fall, besonders um so näher wir Richtung Prisloppass kamen. Ein Schlagloch reiht sich an das andere, ständig Pferdefuhrwerke die komischerweise immer vor Kurven auftauchten sowie rasende 40 Tonner die mit Geschwindigkeiten den Berg herab fahren die ich nicht mal mit einem Kleinwagen riskieren würde.
Da es fast den gesamten Weg von Borsa hinauf auf den Pass geregnet hat, haben wir die Besichtigung des Klosters auf den nächsten Tag verschoben und stattdessen uns einen schönen höher gelegenen Platz auf einem Hügel einige hundert Meter entfernt vom Kloster gesucht. Auf dem Weg hier her haben sich die grobstolligen Reifen sowie die erhöhte Bodenfreiheit mehr als bezahlt gemacht 🙂
Von unserer Wiese auf der wir nächtigen, haben wir eine atemberaubende Aussicht zum einen auf das Kloster und zum anderen über die Stadt Borsa mit ihren vielen kleinen Lichtern und darüber hinaus auf den nördlich gelegenen Teil der Karpaten.
Nach unserer Ankunft und einem kleinen Spaziergang auf höher gelegene Wiesen trafen wir auch schon auf einen Hirtenhund, der nun die Nacht über uns wacht 🙂 Ein sehr angenehmer Gefährte. Anfangs auf Distanz um den Bulli geschlichen blieb er stets in unserer Nähe wohl hoffend auf etwas leckeres vom Grill 😉 Einem fremden Mann der aus den Bergen kam hat er gleich darauf aufmerksam gemacht, dass er dem Bulli lieber fern bleiben sollte 😉
Hirtenhunde sind keine Straßenhunde wie in den Dörfern und Städten in Rumänien (von denen wir auch viele angetroffen haben), auch wenn sie frei herum laufen.
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