Noch einmal einen Zug des tollen Blicks und der frischen Luft genommen und dann gings auch schon weiter, entlang am Stausee Bicaz in Richtung Bicaz, über die Staumauer die von unten doch schon sehr eindrucksvoll war und weiter durch die Bicaz Schlucht mit ihren vielen Touris und Buden.
Eigentlich war angepeilt, die 7C noch am Tag 5 zu erreichen, aber laut Navi wären wir erst gegen 9 da gewesen und in Rumänien muss man auf die vom Navi angegebene Zeit locker nochmal 25-30% dazu kalkulieren da man mit allem rechnen muss. Schlaglöcher, Viehtrieb, Straßenbaukolonnen die bei laufendem Betrieb arbeiten, usw. .
Der Bulli tat mir an dem Tag auch besonders leid. Ich werde ihm wohl nach dem Urlaub erst einmal ein paar neue Stoßdämpfer und Vorderachsteile spendieren, da einige Schlaglöcher so breit sind das man ihnen gar nicht mehr ausweichen kann. Zumal man manchmal mehrere hundert Meter super Straße hat und anschließend taucht aus dem Nichts ein riesiges Schlagloch auf 🙁
Da wir nicht bis zum späten Abend fahren wollten stellten wir uns auf eine Wiese an der 105A, weit ab der Straße (wie immer).
P.S.: Bilder sind noch nicht vollständig. Nur mit dem uralt Lappi ist es teilweise schwer die Bilder richtig auszusuchen und das verkleinern dauert ewig lang.
Zeitig in der Früh wurden wir bereits durch die ersten Holzfäller-Pickups geweckt… wir wundern uns immer noch wie die den Weg hoch kommen den wir gelaufen sind.
Nach unserem ausgedehnten Frühstück machten wir uns auf um das erst vor einigen Jahren mehr oder weniger fertig gebaute Kloster Prislop zu besichtigen. Die Kirche ist von außen fertig, von innen gerade so verputzt. Wobei man Putz eher weiträumig sehen muss. Um den Wänden etwas Struktur zu geben wurde einfach ein Nagelbrett über den Putz gezogen. Keine ganz verkehrte Idee, doch die Umsetzung sieht sehr rumänisch aus 😉 In der Kirche kehrte gerade ein Mönch den Dreck des letzten Gottesdienstes von den Teppichen. Warum er nicht den wenige Meter entfernten Staubsauger nimmt fragten wir uns?
Nach dem bewundern der Bauarbeiten (rumänische Art) für das neue Portal zum Kloster ging es weiter. Der nächste Punkt auf der Route sollte das Kloster von Voronet werden. Auf dem Weg hinunter vom Prisloppass gab es noch viel zu sehen… Holzfäller, Nomaden (vllt. Sinti & Romas?), und andere Dinge. Angekommen in Voronet war der Weg dahin durch Bauarbeiten eher abenteuerlich. Es gibt glaub kein rumänisches Fahrzeug was noch nie Unterbodenkontakt hatte.
Das Kloster selbst war eher ernüchternd. Die Malereien waren bis zur Unkenntlichkeit ausgeblichen und innen waren Fotos verboten. Aber naja… wir habens gesehen.
Anschließend ging die Reise weiter über eine Nebenstraße (177A) entlang an einer eingefallenen Minenstadt. Ganze Wohnblocks, Schulen, usw. standen leer und waren dem Zerfall überlassen.
Weiter ging es die 17B Richtung Lacul Bicaz wo wir dann endlich auch einen Schlafplatz finden wollten. Nach stundenlanger Suche und mehreren Offroad-Erlebnissen fanden wir unseren „Traumplatz“ unterhalb der DN15 bei Potoci. Zwar am Abend in der Dunkelheit etwas unheimlich wenn im Tal ständig Hundegebell, ab und zu ein wiehern eines Pferdes und dazu noch andere komische Geräusche zu hören sind. Dafür entlohnt das malerische Panorama am Morgen die lange Suche nach einem Platz in freier Natur.
Nachdem wir uns nach der Ruhestörung am Morgen (Pferdefuhrwerke, siehe Tag 2) nochmal kurz umgedreht haben sind wir gegen 9 aufgebrochen auf unsere Etappe nach Sepanta. Dort angekommen schlenderten wir über den für Montag doch recht belebten Friedhof. Die Kirche befindet sich momentan in der Renovierung. Das besondere an den Grabsteinen ist, dass diese individuell mit Motiven zur Lebensgeschichte (welche darunter zu lesen ist) der Personen bemalt ist. Dafür dass ich vorher etwas über (für westeuropäische Verhältnisse) hohen Eintritt gelesen hatte, waren 2,50 Euro für 2 Personen eigentlich sehr human.
Da wir schon seit Livada nach einer Gelegenheit zum Geld tauschen suchten, erkundigten wir uns bei dem netten Mädchen an der Friedhofskasse. Entsprechend ihrer Beschreibung fanden wir dann die Bankfiliale in einem kleinen Raum im 3. OG eines Geschäftshauses, welche für unsere Verhältnisse eher notdürftig eingerichtet aussah. Immerhin war der Filialleiter freundlich auch wenn er das Gerät zur Echtheitsprüfung der Euroscheine wohl zum ersten Mal genutzt hat 😉 Das Geld wurde natürlich auch nur im Schrank gelagert. Da fühlt man sich mit den deutschen Hochsicherheitsvorkehrungen in den Banken doch schon fast veräppelt :o)
Mit frischem rumänischem Geld ging es weiter eine kleine Stärkung einnehmen, bevor es über Viseu de Sus auf den Prisloppass ging. Der Weg hier her war teilweise durch riesige, neu gebaute Häuser mit teilweise aufwendig erstellten Bögen und Säulen sowie super neu asphaltierten Straßen geprägt. Aber auch das ganze Gegenteil war der Fall, besonders um so näher wir Richtung Prisloppass kamen. Ein Schlagloch reiht sich an das andere, ständig Pferdefuhrwerke die komischerweise immer vor Kurven auftauchten sowie rasende 40 Tonner die mit Geschwindigkeiten den Berg herab fahren die ich nicht mal mit einem Kleinwagen riskieren würde.
Da es fast den gesamten Weg von Borsa hinauf auf den Pass geregnet hat, haben wir die Besichtigung des Klosters auf den nächsten Tag verschoben und stattdessen uns einen schönen höher gelegenen Platz auf einem Hügel einige hundert Meter entfernt vom Kloster gesucht. Auf dem Weg hier her haben sich die grobstolligen Reifen sowie die erhöhte Bodenfreiheit mehr als bezahlt gemacht 🙂
Von unserer Wiese auf der wir nächtigen, haben wir eine atemberaubende Aussicht zum einen auf das Kloster und zum anderen über die Stadt Borsa mit ihren vielen kleinen Lichtern und darüber hinaus auf den nördlich gelegenen Teil der Karpaten.
Nach unserer Ankunft und einem kleinen Spaziergang auf höher gelegene Wiesen trafen wir auch schon auf einen Hirtenhund, der nun die Nacht über uns wacht 🙂 Ein sehr angenehmer Gefährte. Anfangs auf Distanz um den Bulli geschlichen blieb er stets in unserer Nähe wohl hoffend auf etwas leckeres vom Grill 😉 Einem fremden Mann der aus den Bergen kam hat er gleich darauf aufmerksam gemacht, dass er dem Bulli lieber fern bleiben sollte 😉
Hirtenhunde sind keine Straßenhunde wie in den Dörfern und Städten in Rumänien (von denen wir auch viele angetroffen haben), auch wenn sie frei herum laufen.
Nachdem unsere Nacht noch mit einigen Bier zu Ende ging machten wir uns in der früh auf um Budapest zu erkunden. Dazu haben wir uns ein 24h Ticket der Budapest Metro gekauft, um möglichst viel in unseren 4h Zeitfenster zu erkunden. Denn spätestens 16h mussten wir runter vom Campingplatz (eigentlich bis 12h, aber haben nett gefragt 🙂 ).
Unser Weg ging mit der Metro bis an die Donau, über die Kettenbrücke , den Berg rauf zum Burgpalast, an dem wir zufällig den Wachwechsel anschauen konnten und anschließend an der Fischerbastei einen kurzen Fotostop eingelegt bis wir im Tal von einem Platzregenschauer erwischt wurden. Im Regen haben wir uns dann wieder zurück an die andere Donau-Seite gekämpft um mit der Metro noch ein bestimmtes Restaurant aufzusuchen.
Gegen 16 Uhr sind wir endlich wieder am „Haller Camping“ angekommen, kurz bezahlt und dann ging es nach Tank- und Einkaufs-Stop auf den Weg Richtung Rumänien. Wir haben die Strecke über die E60+E573 (Szolnok – Debrecen) gewählt, da wir keine Lust auf Autobahn hatten und etwas von der Bevölkerung und der Kultur sehen wollten.
In Valea lui Mihai sind wir über die Grenze und anschließend Richtung Satu Mare und dann Baia Mare gefahren. In Livada haben wir anschließend nach langer Suche eines Schlafplatzes (bis nach Mitternacht) genächtigt. Neben irgendeinem Stall auf einem Feldweg, da wir nicht gerne an Hauptstraßen übernachten. Schon spektakulär wenn früh halb 6 auf einmal ein Fuhrwerk nach dem nächsten am Bulli vorbei galoppiert. Jedenfalls für uns die noch nie wirklich in Osteuropa waren 😉
Mit etwas Verspätung ging es heute von Bautzen los über Zittau – Prag – Brno – Bratislava bis nach Budapest, wo wir nun im „Haller Camping“ vor unserem Bus sitzen und bei einem blonden Kaltgetränk das abendliche Flair genießen und den morgigen Tag in Budapest noch etwas planen. Auf der Fahrt hier her ist absolut nichts spektakuläres passiert, vielleicht auch besser so 🙂
In nicht mal 24h starten wir endlich 🙂 Da wir nicht ganz „drauf los fahren“ wollen haben wir uns schon eine grobe Route abgesteckt, entlang allen tollen Sachen die wir uns so anschauen wollen 🙂
Die erste Etappe ist recht unspektakulär und führt von Bautzen über Zittau an Prag vorbei, anschließend Bratislava und schlussendlich zur ersten Station nach Budapest, wo wir uns am nächsten Tag v.a. die Altstadt gemütlich anschauen wollen.
Anschließend soll es weiter gehen nach Sapanta in Rumänien, wo wir einen außergewöhnlichen Friedhof sehen werden, anschließend kommt sicher noch eines oder zwei der Moldauklöster an die Reihe, aber so genau planen wir noch nicht 🙂
Bis dahin erstmal, wir halten euch auf dem laufenden 😉
Unser Reisetransportfahrzeug, quasi unser Trabant (Begleiter), wurde die letzten Tage in einigen Sachen aufgerüstet.
Vorab muss ich sagen, das wer sich nicht für Technik interessiert, hier lieber aufhört mit lesen 🙂 …zu unserer Route schreibe ich später noch etwas 😉
Nun weiter: Zu allererst wäre da der Kühlschrank zu erwähnen,
welchen wir noch aus einem alten Wilk-Wohnwagen übrig hatten. Dieser kühlt nach dem Absorber-Prinzip welches allerdings nicht unbedingt das nonplusultra ist. Damit wir uns am nächsten morgen keine Gedanken machen müssen ob der Bulli noch anspringt, hängt der Kühlschrank auf der (serienmäßigen) Zweitbatterie welche auch die Standheizung versorgt. Damit diese nicht ständig tiefentladen wird, überwacht ein Akkuwächter die Spannung der Batterie und schaltet den Kühlschrank unter 11V ab.
Desweiteren haben wir die letzten Tage noch ein Schiebefenster eingebaut und mit einem Frischluftgitter versehen, um auch beim schlafen genügend Luft zu bekommen 🙂
Noch eine kleine Anmerkung zu den Reifen: Die Hankook Dynapro MT in 215/75 R15 sind nun offiziell vom Gutachter (bei uns in Sachsen die Dekra) abgesegnet 🙂 Erster Kommentar: „Müssen die wirklich sooo groß sein?“ worauf ich meint, dass es schon der kleinste MT Reifen ist den es gibt. Bis auf die hinteren Kotflügelecken die zu kürzen sind bleibt sonst alles unverändert, da freigängig. Für die großen Reifen musste natürlich eine Tachoanpassung vorgenommen werden. Erfreulicherweise hat der Prüfer es per GPS-Messfahrt (mit handelsüblichem Smartphone) geprüft und abgenommen 🙂
Hier noch ein paar Bilder der Lightbar am Heck (um auch in
abgelegenen Gegenden immer Durchblick zu behalten) und auch noch ein Bild vom Bau der „Schaltzentrale“ sowie dem Endprodukt. Außer den 2 LED-Scheinwerfern am Heck gibt es auch noch eine LED-Bar mit Magnetbefestigung für vorne. Diese wird mittels 4x40kg (Haftkraft) Magneten auf dem Dach befestigt und enthält eine 72W
LED-Bar sowie 4x 55W H1 Zusatzscheinwerfer. Alle Scheinwerfer haben keine EG-Zulassung (ABE) so das diese als Arbeitsscheinwerfer deklariert sind. Die vorderen Scheinwerfer können wahlweise über das Fernlicht oder von außen per Fernbedienung geschalten werden.
Auch gegen Diebstahl ist der Bulli rundrum gesichert (auf Details wird hier nicht näher eingegangen), so das es potentielle Langfinger eher schwer haben dürften, zerstörungsfrei herein zu kommen. Abgesehen davon das wir in Echtzeit über jedes Tür öffnen per SMS informiert werden 🙂